CF-Diagnose mit 15: Ein Schock - und zugleich eine Erleichterung
Levin Pandiani ist ein aufgeweckter, lebensfroher und inspirierender Teenager. Seine Diagnose erhielt er erst mit 15 Jahren – auch, weil seine Mutter auf einer Zweitmeinung bestand. Da Levin leidenschaftlich gerne läuft und Fussball spielt, machte er aus dem Grand Prix Winterthur im Mai 2025 kurzerhand einen Spendenlauf und sammelte 11’000 Franken für die CF-Gemeinschaft. Seine positive Lebenseinstellung stärkt nicht nur ihn selbst, sondern auch seine Familie.
Als Levin mit knapp 15 Jahren erfuhr, dass er an Cystischer Fibrose leidet, war die Überraschung gross. «Ich hatte immer gedacht, ich hätte Asthma», erzählt er. Doch nach den ersten Untersuchungen im Kantonsspital Winterthur war klar: Es ist CF. Für Mutter Sandra ein Riesenschock – und doch auch eine Erklärung für die vielen Jahre mit wiederkehrenden Bronchitiden und Lungenentzündungen. Vater Wolfgang erinnert sich: «Ich wollte die Diagnose zuerst gar nicht wahrhaben. Ich kannte die Krankheit nicht und wusste nicht, was auf uns zukommt.»

Neue Energie dank Therapie
Dank moderner Medikamente wie Trikafta und dem regelmässigen Inhalieren mit einem PARI-Gerät hat Levin heute spürbar mehr Kraft. «Früher war ich beim Fussball nach zehn Minuten erschöpft – jetzt halte ich 60 bis 70 Minuten durch», sagt er lachend. Auch seine Schwestern Noelle und Siena mussten die neue Realität erst verdauen, sind aber heute stolz auf ihren Bruder.
Sport als Motivation – und Solidarität
Seine Leidenschaft für Bewegung hat Levin in etwas Grosses verwandelt: Er machte den Grand Prix Winterthur zu einem Spendenlauf zugunsten der CF-Gemeinschaft. «Ich wollte, dass die Krankheit mehr Aufmerksamkeit erhält und dass weiter geforscht wird!» Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen: 11’000 Franken kamen zusammen. «Ich hatte höchstens mit 200 Franken gerechnet», staunt Levin noch heute.

Blick nach vorne
Levin startet bald seine Lehre als Logistiker – mit dem Ziel, später Lastwagenfahrer zu werden. Für ihn ist klar: «Dranbleiben, nicht aufgeben – und immer inhalieren!» Und was wünscht er anderen Betroffenen? «Dass sie niemals aufgeben, auch in schlechten Zeiten. Die Ratschläge der Ärzte und Physiotherapeutinnen helfen – auch wenn man es vielleicht erst später merkt.»

Eine Familie, die zusammenhält
Die Diagnose hat die Familie zusammengeschweisst. «Es ist toll, lässt Levin der Krankheit so wenig Raum und kann trotzdem Sport treiben», sagt Sandra. Wolfgang betont: «Dank Trikafta kommt Levin beim Fussballtraining nicht mehr so schnell an seine Grenzen.» Und auch für die Eltern war der Austausch mit anderen CF-Familien und der Regionalgruppe Innerschweiz eine wertvolle Stütze.

Dankbar für Unterstützung
Zum Schluss richtet die Familie ein grosses Dankeschön an alle, die ihnen beigestanden sind – an die behandelnden Ärztinnen und Ärzte, die Physiotherapeutin, die Regionalgruppe und an Cystische Fibrose Schweiz. Ohne diese Unterstützung wäre der Start in das «neue Leben mit Diagnose» deutlich schwieriger gewesen.
Levins Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, Cystische Fibrose so früh wie möglich zu erkennen. Dank des Neugeborenen-Screenings, das seit 2011 in der Schweiz zum Standard gehört, werden heute praktisch alle CF-Fälle bereits in den ersten Lebenswochen entdeckt. Das ermöglicht eine sofortige Behandlung, bessere Prognosen und eine deutlich höhere Lebensqualität für die Betroffenen.